360.000 Brötchentüten: Start der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

360.000 Brötchentüten: Start der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

360.000 Brötchentüten: Start der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

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360.000 Brötchentüten: Start der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

Marne – Zum 16. Mal ist heute die landesweite Brötchentütenaktion „Schaut hin! Gewalt kommt nicht in die Tüte“ gestartet worden. Im Beisein von Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack wurden in Marne die ersten Brötchentüten verteilt, die auf häusliche Gewalt hinweisen.  

Pastorin Katja Hose, Vorsitzende des Vereins „Frauen helfen Frauen“, sagte in ihrer Ansprache, dass diese Aktion dazu beitrage, dieses Thema aus der Tabuzone zu holen. In den vergangenen 15 Jahren habe sich zwar etwas verbessert, aber: „Solange es häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, Stalking, herabwürdigende antifeministische Kommentare im Netz gibt, so lange ist die Gleichstellung von Frauen und Mädchen in unserem Land noch nicht erreicht.“ Damit könne man sich nicht zufriedengeben.  

Dennoch sei es zum Beispiel ein Fortschritt, dass Schleswig-Holstein als erstes Bundesland systematisch mit der Umsetzung der europaweiten Übereinkunft zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen begonnen habe. Der Dithmarscher Arbeitskreis begrüße dies, sagte sie in Richtung Ministerin: „Gemeinsam mit Ihnen stehen wir ein für ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben von Frauen!“ Zum Netzwerk zählen hier neben dem Verein „Frauen helfen Frauen“ auch das Frauenhaus Dithmarschen, das Netzwerk gegen häusliche Gewalt KIK, die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises und der Kommunen sowie das Evangelische Frauenwerk des Kirchenkreises Dithmarschen.  

Verantwortet wird die Brötchentütenaktion vom Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung sowie vom Landesinnungsverband des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein. Landesinnungsmeisterin Maren Andresen war ebenfalls zum Startschuss nach Marne gekommen und sieht das Engagement der Bäckerinnen und Bäcker hier als „gesellschaftspolitische Aufgabe“ an: „Diese Aktion kommt da an, wo sie gebraucht wird, deswegen machen wir und gern dafür stark.“  

In landesweit 56 Bäckereien würden jetzt in der Aktionswoche 360.000 gut gefüllte Brötchentüten verteilt werden. Auf diesen ist auch die Rufnummer des kostenfreien Bundeshilfetelefons abgedruckt: 08000 / 116016. Hier bekommen Betroffene aller Nationalitäten in 17 Sprachen ganzjährig und rund um die Uhr Unterstützung.   

Für Ministerin Sabine Sütterlin-Waack erinnert diese Aktion gerade im Alltag daran, „wie oft Gewalt dort stattfindet, wo man wenig damit rechnet, nämlich zu Hause in Partnerschaften“. Jeder sei aufgerufen, „nicht weg zu schauen, sondern Hilfe anzubieten und zu unterstützen“. Nur wenn viele Menschen einen wachsamen Blick auf ihr Umfeld hätten, bestünde die Möglichkeit, Gewalttaten zu verhindern.  

In Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2018 insgesamt 3871 Frauen Opfer von Partnerschaftsgewalt. 15 von ihnen verloren dabei ihr Leben.

Foto (von links): Bäckermeisterin Sabine Riemann („Mien Kalle Bäcker“), Landesinnungsmeisterin Maren Andresen, Ministerin Sabine Sütterlin-Waack und Pastorin Katja Hose mit den ersten Brötchentüten der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“.

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