„Ich lebe. Zehn Kinder, zehn Kriege, zehn Dekaden – und ein Baby”

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„Ich lebe. Zehn Kinder, zehn Kriege, zehn Dekaden – und ein Baby”

Meldorf - Nach einer Buch-Idee der Meldorferin Martina Dase, Kommunikationsdirektorin bei Save the Children Deutschland, macht die Ausstellung mit Fotos des renommierten Fotografen Dominic Nahr zwischen Berlin und Genf Station in Meldorf. Sie wird vom 4. bis 22. Mai 2022 im Meldorfer Dom zu sehen sein und dokumentiert die Geschichten von zehn Menschen, die als Kind die schlimmsten Kriege der letzten 100 Jahre überlebt haben, und einem Baby, das im anbrechenden neuen Jahrhundert in eine ungewisse Zukunft schaut. Gemeinsam mit Martina Dase wird die Wettermoderatorin und Save the Children- Botschafterin Claudia Kleinert die Ausstellung am 4. Mai 2022 um 19 Uhr in einer Abendveranstaltung eröffnen. 

Die Initiatoren Anke Cornelius-Heide, ehemalige Bürgermeisterin von Meldorf, und Heiner Wedemeyer, Pastor der Ökumenischen Arbeitsstelle im Kirchenkreis Dithmarschen, unterstreichen nicht nur die Wichtigkeit des Themas der Ausstellung, sondern auch die Weltoffenheit und kritische Reflexion von Fluchtursachen in der Stadt. 

Was bedeutet es, als Kind das Grauen eines Krieges zu erleben? Wie geht das Leben danach weiter? Und wie formt die Hilfe in der Not die weitere Biografie der Überlebenden? Unter anderem diese Fragen hat sich Martina Dase während ihrer Arbeit für Save the Children immer wieder gestellt. Sie waren für die Kommunikationsdirektorin der deutschen Vertretung der Kinderrechtsorganisation der Auftakt zu einem Jahrhundertporträt, in dem sie gemeinsam mit dem Schweizer Kriegsfotografen Dominic Nahr eine Reise in die Vergangenheit bis in die Gegenwart antrat und zehn überlebende Kinder der zehn schlimmsten Konflikte der letzten 100 Jahre recherchierte, die durch die Hilfe von Save the Children überlebten. Vom Überlebenden des Ersten Weltkrieges bis hin zum Syrien-Krieg trafen sie Menschen, die trotz oder auch gerade durch ihre Erlebnisse eine bewundernswerte Stärke an den Tag legen. Den Abschluss dieser Zeitreise bildet ein Baby, das in das eine Million Menschen umfassende Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch hineingeboren wurde. Es steht für die Hoffnung auf eine bessere Welt für die Kinder der Gegenwart und der Zukunft. Die Eindrücke und Biografien wurden in dem Bildband „Ich lebe. Wie Kinder Kriege überleben. Ein Jahrhundertporträt.“ eindrucksvoll dokumentiert und von prominenten Gastautoren kommentiert, darunter unter anderem die Star-Violinistin Anne- Sophie Mutter und Nachrichtensprecher und Journalist Ingo Zamperoni. 

Eine Ausstellung, die Mut macht 

In der Ausstellung „Ich lebe. Zehn Kinder, zehn Kriege, zehn Dekaden – und ein Baby“, die erstmals im Jahr 2019 im Auswärtigen Amt in Berlin zu sehen war, geben Martina Dase und Dominic Nahr der Öffentlichkeit Einblick in die Schicksale der Überlebenden. „Doch es geht nicht darum, nur die Leidensgeschichten zu zeigen. Vielmehr wird bereits durch den Titel „Ich lebe“ die positive Note unterstrichen, die sich in Gänze durch das Buch und die Ausstellung zieht. Die Überlebenden werden nicht als Opfer porträtiert, sondern so, wie sie sich selbst sehen: Mit einer bewundernswerten Stärke, auch mit ihrem Recht auf Schönheit“, erläutert Martina Dase. Vom 4. bis zum 22. Mai 2022 wird die Ausstellung nun auch im Meldorfer Dom zu sehen sein. Initiatoren des Projekts sind die ehemalige Bürgermeisterin Meldorfs und Vorsitzende des Vereins Agenda 21 für Meldorf e.V., Anke Cornelius-Heide, sowie der Pastor der Ökumenischen Arbeitsstelle in Dithmarschen, Heiner Wedemeyer. „Ich habe die Ausstellung bereits im Auswärtigen Amt gesehen und war von den Schicksalen und der Ästhetik der Fotografien Dominic Nahrs gefangen. Heiner Wedemeyer und ich beschäftigen uns schon länger mit den Themen Flucht und Integration. Ein Höhepunkt dieser Bemühungen ist es, die Ausstellung ‚Ich lebe‘ im Meldorfer Dom zeigen zu können. Die berührenden Lebensgeschichten und beeindruckenden Fotos bezeugen die Grausamkeit der Kriege und vermitteln doch Hoffnung. Hoffnung darauf, dass Hilfe etwas bewirkt. Hoffnung auf ein gutes Leben trotz der durchlebten Traumata", schildert Anke Cornelius-Heide. Die Auswirkungen eines Krieges waren und sind auch in Meldorf seit der Aufnahme von Geflüchteten um das Jahr 2015 zu spüren. Die Ausstellung führt deutlich vor Augen, welche positiven Folgen Hilfe und Unterstützung in Kriegszeiten haben können. Deshalb war es den beiden Initiatoren ein Anliegen die Ausstellung auch nach Meldorf zu holen. 

Ausstellungseröffnung durch Moderatorin Claudia Kleinert und Martina Dase 

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 4. Mai 2022 um 19.00 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Vernissage im Meldorfer Dom statt. Gemeinsam mit der Moderatorin und Save the Children-Botschafterin Claudia Kleinert wird die Ausstellung von Martina Dase eröffnet, die derzeit in Ostafrika die Aufmerksamkeit deutscher Medien auf die dortige dramatische Dürre lenkt: „Es bedeutet mir viel, dieses unser ‚Jahrhundertprojekt‘ in meiner Heimatstadt zeigen zu können. Hier war, als ich geboren wurde, die schmerzliche Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg noch sehr lebendig. Aber geredet wurde darüber kaum, das Grauen war noch zu nah. Heute weiß ich, dass es wichtig ist – und dass es hilft, über das Unerträgliche zu sprechen. Diesen Versuch machen wir mit unserer Ausstellung.” Auf Krisen und Katastrophen aufmerksam machen und sagen, was Sache ist – das ist auch das Anliegen von Claudia Kleinert. Seit 1999 informiert sie die Zuschauer des öffentlich-rechtlichen Fernsehens über das Wetter von morgen. Klimaveränderungen und Extremwetter sind zusammen mit Kriegen und langanhaltenden Konflikten zunehmend für existenzielle Krisen verantwortlich, in denen Kinder die unschuldigsten Opfer sind. Genau deshalb engagiert sich Claudia Kleinert bei Save the Children als Botschafterin – und für diese Ausstellung. 

Begleitet wird die Vernissage von einem musikalischen Rahmenprogramm mit der Meldorfer Kantorin Anne Michael und der Koloratursopranistin Svenja Liebrecht. 

Die Ausstellung ist bis zum 22. Mai 2022 im Meldorfer Dom täglich von Montag bis Freitag jeweils von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr zu sehen sowie Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr und Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Im Anschluss wird sie in Genf zur 50. Regulären Sitzung des UN-Menschrechtsrats im Völkerbundpalast zu sehen sein, an dem Ort, wo Eglantyne Jebb, Gründerin der heute weltweit tätigen Kinderrechtsorganisation Save the Children, im Jahr 1924 die Kinderrechte der heutigen UN-Charta beim damaligen Völkerbund auf den Weg brachte. 


Vernissage

„Se pieta di me non senti“ – Arie der Kleopatra aus der Oper „Giulio Cesare in Egitto“

von Georg Friedrich HКndel (1685–1759), Svenja Liebrecht (Sopranistin) und Anne Michael (Kantorin)

Begrüßung von Propst Dr. Andreas Crystall

Ansprache von Claudia Kleinert (TV-Moderatorin und Save the Children-Botschafterin)

„Dido’s Lament – When I Am Laid In Earth“ – Arie der Dido aus der Oper „Dido and Aeneas“ von Henry Purcell (1659–1695), Svenja Liebrecht (Sopranistin) und Anne Michael (Kantorin)

Interview mit Martina Dase („Ich lebe“-Initiatorin und Kommunikationsdirektorin Save the Children) von Anke Cornelius-Heide (Agenda 21 für Meldorf e. V.)

Ausklang und offener Rundgang durch die Ausstellung


Finissage

Sonntag, 22. Mai 2022, 14 Uhr

Führung durch die Ausstellung mit Martina Dase

(„Ich lebe“-Initiatorin und Kommunikationsdirektorin Save the Children)


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