Kirchenkreis hat neuen Flüchtlingsbeauftragten

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Kirchenkreis hat neuen Flüchtlingsbeauftragten

Meldorf – Lars Wulff ist der neue Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Dithmarschen. Der 57jährige war bisher Leiter des Husumer Jugendzentrums BISS und Stadtjugendpfleger in der Storm-Stadt. „Als die Anfrage des Kirchenkreises kam, die Aufgabe des Flüchtlingsbeauftragten zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen“, so Wulff. Zum einen sei auch seine bisherige Tätigkeit von der Arbeit mit jungen Geflüchteten aus Kriegs- und Krisengebieten geprägt gewesen, zum anderen sei es „mit 57 Jahren vielleicht auch mal an der Zeit, aus der Jugendarbeit auszusteigen“. So fügte es sich, dass er in Meldorf die Nachfolge von Meike Röckendorf antreten konnte, die sich ebenfalls beruflich verändert hat.

Wulff ist gelernter Erzieher und Diakon und für die Kinder- und Jugendarbeit ausgebildet. Zu seinen bisherigen beruflichen Stationen zählen Tätigkeiten im Diakonischen Werk Husum, im Kinderschutzzentrum Westküste und in der Schulsozialarbeit. Die neue Aufgabe in Dithmarschen findet er „spannend, denn hier kann ich all meine bisherigen beruflichen Erfahrungen einbringen und doch ist es auch ein bisschen Neuland“. Eine Parallele zu seiner bisherigen Arbeit sei, dass überwiegend Frauen und Kinder unter den Geflüchteten seien. Aktuell ist er, seit 1. August im Dienst, noch dabei, Kontakte zu knüpfen und sich vorzustellen: „Ich kann auf ein bestehendes Netzwerk in Dithmarschen aufbauen, in dem es viele Beteiligte und Aktive gibt. Das ist eine gute Basis.“ Derzeit liege sein Schwerpunkt darin, die 29 Kirchengemeinden kennenzulernen und ihnen seine Unterstützung anzubieten. „Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich die Flüchtlingssituation auch in Dithmarschen natürlich erheblich verändert, da schaue ich, wo und wie ich vor Ort in den Gemeinden unkompliziert helfen kann.“ Tolle Reden „in hochtrabenden Gremien“ seien nicht seins, eher das Anpackende, die Basisarbeit, das Helfende. „Ich nehme Menschen gern an die Hand und versuche zu helfen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.“ Noch heute stehe er mit einigen jungen Geflüchteten, mit denen er von 2016 bis 2018 in der Berufsschule Husum gearbeitet hat, in Kontakt. „Meine Arbeit lebt von Vertrauen und von Beziehungen, so möchte ich auch im Kirchenkreis als Flüchtlingsbeauftragter arbeiten.“ 

Zu seinen Themen zählt Wulff auch, die Flüchtlingsthematik im Bewusstsein der Menschen zu halten, denn Inflation und Energiekrise überlagerten in den Medien und auch im Alltag vieler mittlerweile oft die Hilfsbereitschaft für Geflüchtete. Hinzu kommt: Aus den Augen verlieren dürften wir als Gesellschaft auch nicht jene Menschen, die nicht aus der Ukraine zu uns geflohen sind: „Es gibt viele Kriegs- und Krisengebiete auf der Welt. Wir alle haben – oder hatten zumindest mal – die Bilder der Menschen vor Augen, die sich in Afghanistan an Flugzeuge geklammert haben…“ Insgesamt freut er sich über seine Aufgabe und merkt dennoch an, „dass es schön wäre, wenn es sie gar nicht erst geben müsste“. 

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