Meldorf - Seit mehr als 45 Jahren ist der ambulante Pflegedienst vor Ort. Die derzeit acht blau-gelben und mittlerweile weißen Flitzer der Diakonie-Sozialstation Meldorf gehören zum Meldorfer Straßenbild. Ein Segen für die Pflegebedürftigen, nicht aber für die Umwelt. Das ändert sich ab sofort! Mit vier neuen Ladesäulen und acht E-Fahrzeugen, macht sich der ambulante Pflegedienst auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit und einer besseren Ökobilanz.  

„Mal sind es über zehn Kilometer, manchmal aber auch nur 500 Meter, die wir zu unseren Pflegekunden fahren“, beschreibt Nicola Kaczmarek das unterschiedliche Einsatzverhalten der ambulanten Verbrenner-Fahrzeuge im Stadtgebiet und der Region. Sie ist die Bereichsleitung der Ambulanten Pflege West im Unternehmensverbund Stiftung Diakoniewerk Kropp, zu dem auch der Meldorfer Pflegedienst gehört. Das typische Stop-and-go Verhalten auf den Pflege-Touren erhöht den Verbrauch und damit nicht nur die Kosten, sondern auch die Belastung für die Umwelt.   

„Mit der Umstellung auf eine E-Mobil-Flotte im ambulanten Bereich gehen wir einen wichtigen Schritt für eine bessere Ökobilanz und eine nachhaltigere Zukunft.“ freut sich daher Ilka Dircks, Geschäftsführerin im Unternehmensverbund. Die Umstellung ist für sie aber nur ein erster Schritt: „Zukünftig wollen wir den Strom durch Photovoltaik-Anlagen lokal und emissionsfrei durch Sonnenenergie gewinnen.“ erläutert sie.  

Die Organisation und Verwaltung der Fahrzeugflotte hat die Diakonie in die professionellen Hände der Autolotsen gegeben, die alles rund um das Thema Fuhrpark managen.  Daniel Fröhlich gehört zum Team und hat die E-Fahrzeuge organisiert: „Wir sind froh, die E-Fahrzeuge bei dem aktuell angespannten E-Auto-Markt hier in Meldorf einsatzbereit zur Verfügung zu haben. Die Nachfrage ist groß, die Wartezeiten lang und die gestörten Lieferketten tun ihr übriges.“  

Parallel zur Umrüstung auf die E-Flotte sind auf dem Parkplatz des Evangelischen Altenhilfezentrums Meldorf vier neue Ladestationen für je zwei Autos entstanden, um die Fahrzeuge mit Energie zu versorgen. Das geschieht über Nacht und dauert etwa fünf Stunden. Für das Pflege-Team werden die E-Autos im täglichen Ablauf eine Umstellung bedeuten: Ein neues Fahrgefühl, kein Benzin mehr an der Tankstelle dafür aber den Energieverbrauch im Blick haben und die Ladezeiten berücksichtigen.

Die neuen Fahrzeuge werden auch optisch in einem neuen Design unterwegs sein. Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor bleibt dem ambulanten Dienst zunächst erhalten.   Gemeinsam mit den Autolotsen, die von Boostedt aus Fuhrparkmanagement für den Norden anbieten, plant die Diakonie Kropp alle weiteren fünf ambulanten Pflegedienste, die zum Unternehmensverbund gehören in den kommenden Jahren auf E-Mobilität umzustellen – das sind mindestens 80 Fahrzeuge. Dafür entsteht bis dahin zusätzlich an allen Standorten die dazugehörige Ladeinfrastruktur.