Kirchenkreis dankt Bischof Magaard

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Kirchenkreis dankt Bischof Magaard

Mit einem kleinen Grillabend unter dem Motto „Grillwurst statt Prosecco“ haben wir Bischof Gothart Magaard, der am 1. November in den Ruhestand geht, im Garten und im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Marne verabschiedet. Magaard bereist derzeit die Kirchenkreise seines Sprengels, um „Adé“ zu sagen, wie es unser Propst Dr. Andreas Crystall im Beisein vieler Gäste formulierte. Dabei erinnerte er unter anderem an Magaards Einsatz für die Umsetzung des Historischen Lernortes Neulandhalle, den spontanen weihnachtlichen Besuch bei der Seemannsmission in Brunsbüttel oder den Verkauf von 500 Fischbrötchen auf Helgoland infolge einer verlorenen Wette.

„Wir wollten unbedingt in einer Kirchengemeinde den kleinen Abschied gemeinsam feiern“, so Dr. Crystall, „in Dithmarschen sollte der Bischof im Gemeindekontext Dankesworte hören, weil die Gemeinden die Keimzellen und Grundlage der Kirche sind. Ein Sprengel ist ja vielleicht ein bisschen auch sonst noch irgendwie was, aber eigentlich ist er eine Familie von Gemeinden. Und alle seine Kirchenmitglieder sind Gemeindeglieder.“

In puncto Neulandhalle betonte Dr. Crystall: „Unbedingt möchte ich erwähnen, dass Du Dich früh und konsequent und mit allem Deinem diplomatischen Geschick und Deiner Autorität für die Umsetzung des Historischen Lernortes Neulandhalle eingesetzt hast, der ohne Deine Hilfe nicht zustande gekommen wäre.“

Der Kirchenkreis Dithmarschen danke Magaard „für Deine unaufgeregte Begleitung“, so Dr. Crystall. „Du warst immer für uns da, wenn es sein musste, und Du musstest hier ziemlich wenig als Krisenmanager und Troubleshooter auftreten in Deiner Amtszeit, zumindestens, soweit ich es überblicke. Manchmal haben wir Dithmarscher Dich auch etwas geärgert, glaube ich, weil wir gern so direkt und mit unserer Kritik mitunter etwas scharf und quirlig sind, aber wir haben Dich geliebt und gemocht und uns bestens aufgehoben und gestützt gefühlt und wussten uns bei Dir episkopal in besten Händen. Und wir haben Dich und Deine Politik sehr loyal mit getragen. Wir schulden Dir großen Dank für so vieles, und das meiste davon geschah im Verborgenen. Du warst uns ein großer Segen und Du sollst gesegnet sein. Wir hatten es echt gut mit Dir, Herr Bischof!“

Im Interview mit Frank Zabel sagte Magaard, dass ihm der Kontakt mit den Menschen immer sehr wichtig gewesen sei und am Herzen gelegen habe, „und genau das hat mir in der Coronazeit sehr gefehlt, das war ein massiver Einschnitt.“ Gern erinnerte Magaard sich an seinen ersten öffentlichen Auftritt im Amt, der in Dithmarschen stattgefunden habe, nämlich beim Landeserntedankfest 2009 in Wesselburen, „ich erinnere ein gewisses Zittern und Zagen, aber es hat alles prima geklappt.“ Schon damals habe er an den Dithmarschern schätzen gelernt, dass sie „sehr geradeaus sind“ und man immer wisse, woran man sei.

Von Zabel nach dem Fusionsprozess der Nordkirche befragt, den er maßgeblich begleitet und gestaltet habe, stellte Magaard fest, dass wir zwar „formal längst eine Landeskirche sind, dieser Prozess des Miteinanders aber sicher noch nicht an allen Orten abgeschlossen ist.“ Spürbar sei eine solche Fusion bei den Menschen erst, wenn man sich richtig begegne: „Wo Menschen sich begegnen, wird Kirche lebendig, und das ist gewiss noch nicht überall möglich gewesen.“ 

Für den anstehenden Ruhestand jedenfalls benötige er kein 100-Tage-Programm, ließ Magaard in seine Ruhestandspläne blicken, er wolle natürlich mehr Zeit mit seiner Frau Claudia verbringen, mit ihr in einen Chor gehen, außerdem habe er sich für einen Imkerkursus angemeldet. Mit seiner Nachfolgerin Nora Steen sei er bereits seit ihrer Wahl Ende Juni im guten Kontakt und bereite eine reibungslose Amtsübergabe vor, „das braucht auch Zeit“. 

Insgesamt sei er „froh und dankbar, dass ich Bischof sein durfte und in meiner Amtszeit viel gemeindliches Leben, auch in den Diensten und Werken und gerade auch in Dithmarschen, entdecken durfte.“ Diese Zeit sei sehr herausfordernd, aber auch sehr bereichernd gewesen. Die Übergabe an Nora Steen falle nun ebenfalls in „keine einfache Zeit, kirchlich wie gesellschaftlich, wir befinden uns alle gerade in einem Krisengefühl - da ist es besonders wichtig, miteinander im Gespräch zu sein!“

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