02/07/2024 0 Kommentare
Sage nicht, du kannst das nicht!
Sage nicht, du kannst das nicht!
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Sage nicht, du kannst das nicht!
Wesselburen – Ein richtiger Abschied ist es für Pastor Harald Meyenburg noch nicht, wenn Dithmarschens stellvertretende Pröpstin Astrid Buchin ihn an diesem Sonntag (9. August 2020) im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes auf dem Warfthof Wollatz in Süderdeich von seinen Aufgaben entpflichtet – immerhin will er im September gemeinsam mit „seinen“ Konfirmanden noch die Konfifreizeit, den Vorstellungsgottesdienst und die Konfirmationen selbst nachholen. „Ich lasse meine Konfis doch nicht im Stich“, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit – erst recht in Corona-Zeiten. Und doch ist es eine Zäsur nach zehneinhalb Jahren Dienst als Pastor in Wesselburen und Neuenkirchen.
Eine Zäsur, auf die der 65jährige Neurentner sich freut: „Ich blicke sehr gern auf mein Berufsleben zurück, sehe aber auch gern nach vorn – und Gott weiß, wohin ich als nächstes trete.“ Gottvertrauen und Frömmigkeit prägen ihn, in dessen Kindheitsumgebung es für den Glauben „eher Spott und Hohn gab“, der sich einen Pastorenberuf zunächst eigentlich gar nicht zugetraut hatte und der trotzdem in Kiel und Göttingen Theologie studierte, sein Vikariat in Preetz absolvierte und danach Pastorenstellen in Pinneberg-Nord, Itzehoe-Innenstadt und Itzehoe-Wellenkamp antrat. In Kiel lernte Harald Meyenburg während des Studiums seine Frau Karen kennen – und noch während er Examensvorbereitung kam mit Felix der erste Sohn des Paares zur Welt. Die Zwillinge Ingo und Lorenz sowie Tochter Dorina vervollständigten die Familie und das private Glück.
Studium und Vikariat waren für ihn nicht immer einfach, bisweilen gab es auch Zweifel, „raubte mir das Studium eher den Glauben, statt ihn zu stärken“. Doch er ließ sich nicht beirren: „Ich wusste, dass es außerhalb der Uni eine andere Welt gibt, die der Grund für mich ist, Pastor werden zu wollen“, erinnert er sich zurück. Und auch das Vikariat hatte seine Eigenheiten, „aber auch das hat mich geprägt und reifen lassen“.
Beruflich führte der Weg die Familie schließlich nach Wesselburen, wo Harald Meyenburg 2010 in sein Amt als Pastor eingeführt wurde. Zuvor hatte er in St. Bartholomäus bei einem Adventskonzert mit dem Gemeindechor erlebt, „wie eng Gemeinde und Musik hier in Wesselburen verflochten sind, das gefiel mir sehr“. Dies und die Kapelle in Reinsbüttel hatten ihn schließlich bewegt, die Aufgabe in Wesselburen anzunehmen. „Ich bin seit jeher Musiker und mag es sehr, wenn eine Gemeinde die Musik so sehr in ihr Gemeindeleben einbezieht. Gerade in Wesselburen ist der Chor Herz und Mitte der Gemeinde, ein Kontinuum. Außerdem finde ich gerade die kleinen Kapellen wie die in Reinsbüttel sehr einladend – die Gemeinschaft ist in solchen kleineren Gemeinden oft ganz besonders ausgeprägt“, sagt er. 2014 übernahm er zudem auch die seelsorgliche Betreuung der Kirchengemeinde Neuenkirchen, wo er gern die große Bereitschaft etlicher Gemeindeglieder unterstützte, selbstständig Verantwortung zu tragen.
Was bleibt für Harald Meyenburg nach 36 Dienstjahren als Pastor, nach zuletzt zehneinhalb Jahren als Pastor in Wesselburen? Die Jugendband und die Rockband, der Chor, viele persönliche Begegnungen, wertschätzende Gespräche, Projekte, Flüchtlingsarbeit, Integration, unzählige Taufen, Konfirmationen, Trauungen, Trauerfeiern, Mut und Motivation. Und die Hoffnung, seinem Ziel nahegekommen zu sein – Frieden zu stiften und Brücken zu bauen. „Das hat mich in meinem Leben stets begleitet, war mein Motto und wird es auch über den Beruf hinaus bleiben“, weiß er. So wundert es nicht, dass er sich weiterhin engagieren will – im Ubuntu-Freundeskreis, im Tauschring, im Pfarrerinnen- und Pfarrer-Gebetsbund, in der Evangelischen Allianz, in der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung oder in der Jugendpartnerschaft seiner Kirchengemeinde mit Kenia.
Da der Gottesdienst am Sonntag aufgrund der Corona-Einschränkungen nur für einen kleinen geladenen Kreis stattfinden kann, wird er ab 14.45 Uhr per Livestream im Internet übertragen:
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