02/07/2024 0 Kommentare
Konfirmation bei 30 Grad im eigenen Garten
Konfirmation bei 30 Grad im eigenen Garten
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Konfirmation bei 30 Grad im eigenen Garten
Dithmarschen – Nach der angenehmen Kühle von Kirchen sehnt sich an heißen Sommertagen sicher so mancher. Das dürfte in diesen Wochen auch auf viele Konfirmanden in Dithmarschen zutreffen, wenn sie bei sich zu Hause im heimischen Garten im Beisein ihrer Familie von Pastorinnen und Pastoren des Kirchenkreises Dithmarschen eingesegnet werden. Umso ungewöhnlicher, besonders und persönlicher sind die kleinen Gottesdienste dafür.
Unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln konfirmiert beispielweise Pastorin Astrid Buchin aus Heide derzeit – wie viele andere Pastorinnen und Pastoren in Dithmarschen auch – viele Jugendliche unter freiem Himmel in deren Garten. Die Alternative wären Konfirmationen in der Kirche (mit Mund-Nasen-Schutz), im Kirchgarten oder mit der Gruppe im Jahr 2021. „Viele Familien entscheiden sich dann doch oft für den Gottesdienst im eigenen Garten, möchten aus verständlichen Gründen nicht warten“, berichtet Astrid Buchin. Und: „Im Garten ist die Stimmung doch freier, leichter, entspannter, schöner – schon allein, weil wir hier unter freiem Himmel eben keinen Mund-Nasen-Schutz tragen müssen, die Corona-Vorgaben nicht so schwer wiegen wie in einer Kirche“. Haushaltsweise auseinander gestellte Stühle und Anwesenheitslisten mit Kontaktdaten gehören coronabedingt dennoch dazu.
Gerade in Heide erlebten viele Konfirmandinnen und Konfirmanden ein Auf und Ab – erst monatelang Corona selbst inklusive Lockdown und Homeschooling, zuletzt Anfang August aufgrund des gestiegenen Infektionsgeschehens in Heide die Unsicherheit, ob auch die geplanten Nachholtermine verschoben werden müssten. „Ich finde, dieser Konfirmationsjahrgang ist durch die Gesamtsituation schon sehr gebeutelt“, erzählt Astrid Buchin. Sich auf seine Konfirmation vorzubereiten, eine einmalige Feier zu planen, den sonst üblichen Vorstellungsgottesdienst zu organisieren, sich auf seine Konfirmation mit Familie und Freunden zu freuen – „all das ist in diesem Jahr eben anders, sind viele Jugendliche mit ihrer Vorfreude fast gegen eine Wand gelaufen“. So plant sie nun gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen bis zum Jahresende Einzeltermine. Konfirmationen in der Vorweihnachtszeit? Auch das ist in diesem Jahr wohl nicht undenkbar.
Gleichwohl – unter freiem Himmel dürfte das dann schwierig umzusetzen sein, und man merkt den Familien jetzt im Sommer schon an, wie sehr sie sich über die Konfirmation im eigenen Garten freuen, dankbar sind für den Besuch der stellvertretende Pröpstin in Begleitung des Heider Kantors Franz Spenn und Teamerinnen wie Rieke Claußen. Kaum klopft das Trio an der Gartenpforte, wird es im eigenen Garten wenige Minuten später festlich und musikalisch. Schnell noch Klavier aufgebaut und auf einem Stehtisch einen Altar eingerichtet, schon kann es losgehen. Und wenn der Wind die Kerze ständig auspustet, dient schon mal ein Wasserkrug als windsicherer Kerzenhalter.
Klar sei nicht alles so umzusetzen wie in einer Kirche – „aber was möglich ist, versuchen wir im Kirchenkreis möglich zu machen, und wir versuchen, es so individuell, kreativ und so schön wie möglich zu machen“, beschreibt Astrid Buchin die Rahmenbedingungen. Klar, statt einen größeren Gottesdienst für den gesamten Jahrgang abzuhalten, seien für sie und viele ihrer Kolleginnen und Kollegen in Dithmarschen nun mehrere einzelne Termine angesagt. „Aber das macht ja auch sehr viel Spaß, und es ist uns wichtig, dass es eben richtige Gottesdienste sind. In der Vorbereitung stehen wir nahezu täglich im Kontakt mit den Jugendlichen und ihren Familien, der Austausch ist dadurch noch einmal enger geworden“, sagt sie.
Bisher habe sie bei jeder einzelnen Konfirmation eine schöne Stimmung und Freude über diesen für die Jugendlichen und die Kirchengemeinde so besonderen Tag wahrgenommen: „Wir alle freuen uns sehr – in diesem Jahr nur eben mit Abstand und Zurückhaltung.“
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