02/07/2024 0 Kommentare
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# Corona Rückblick
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Hier kann ich mich kurz vorstellen. Ich bin Mutter einer 10-jährigen Tochter und eine voll berufstätige Ehefrau. Meine Arbeit ist sehr interessant und vielfältig. Ich begegne vielen verschiedenen Personen, die eine besondere Beratung benötigen. Da ich selbst einen Migrationshintergrund habe, kann ich mich gut in der Lage der Personen aus verschiedenen Herkunftsländern versetzen. Ich unterstütze die Ratsuchende bei der Lösung der alltäglichen Probleme.
Anfang des Jahres 2020 schien alles ganz normal zu sein, voll von Hoffnung und mit vielen Herausforderungen. Plötzlich änderte sich alles. Als ich die Information über das neuartige Corona Virus bekam, konnte ich das alles kaum glauben. Da stellten sich mir ganz viele offene Fragen. Wie geht es weiter mit der Schule? Kann ich noch weiterarbeiten und wie sieht das dann aus? Wie geht es das Leben weiter? Wie können wir uns vor der Krankheit schützen? Ich muss erwähnen, dass mein Mann chronisch krank ist und auf meine Betreuung angewiesen ist. Die Wartezeiten auf einen Arzttermin und die Erreichbarkeit der Ärzte, das alles ging über meine Grenzen. Das Homeoffice und Homeschooling gleichzeitig war und ist immer noch eine Herausforderung für mich. Dazu das Einsamkeitsgefühl, das sich immer mehr verstärkt durch die Kontaktbeschränkungen. Meine Familie lebt in Polen. Da ist sehr schwer, sich daran zu gewöhnen, sie nur über WhatsApp sehen zu können. Genauso wie die Freunde. Am schlimmsten war, als ich gemerkt habe, wie meine Familie darunter leidet.
Es gab auch lustige Momente z.B.- während einer Telefonkonferenz kam meine Tochter an und bat mich ihr ein Vulkan zu zeichnen.J Das 2020 Jahr war sehr hart. Nicht nur für mich, sondern für allen von uns.
Aber trotz der aktuellen Lage, ergab sich was Positives für mich. Ich habe neue Strukturen für mich eingebaut und gelernt, dass man nicht unbedingt alles braucht, um glücklich zu sein.
Ich habe gemerkt, wie ich mein Leben, meine Familie und meine Arbeit schätze. Und obwohl ich mich nicht mit meinen Freunden treffen konnte, sind sie geblieben. Auch seitens meiner Klienten habe ich das Gefühl, dass das, was ich geleistet habe, gut ist. Ich habe sogar gemerkt, dass sie mehr Selbständigkeit zeigen.
Worauf ich mich schon freue? Ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder ohne Angst begegnen können. Wenn man sich nicht vor anderen versteckten muss. Ich freue mich darauf, wenn ich einen Kaffee mit meiner Freundin trinke ohne das Wort CORONA zu sagen. Und dass ich meine Eltern wieder umarmen kann.
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