Ehrenamt mit Streitkultur

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Marner erhält das Ansgarkreuz
Marne – Michael Noffke ist einer, der sagt, was er denkt und der eintritt für das, wovon er überzeugt ist. 24 Jahre lang hat er das im Kirchengemeinde-Rat in Marne getan, und der dankt ihm nun für diesen Einsatz und hat ihn für das Ansgarkreuz der Nordkirche vorgeschlagen – eine Auszeichnung, die dem vorbildlichen Ehrenamt gewidmet ist. Die stellvertretende Pröpstin Astrid Buchin wird es ihm am zweiten Advent ans Revers heften.

„Ich habe diese Arbeit mit Freude getan“, sagt Noffke, „das war ein wichtiger Teil meines Lebens.“ Und er erzählt davon, wie wichtig der Glaube für ihn ist, vom Geborgensein in Gott und vom Gebet, das der selbständige Physio-Therapeut manchmal auch Patienten anrät. Er ist in einer Pastorenfamilie mit acht Geschwistern großgeworden, das sei ein „fröhlicher, geistlicher Hintergrund“ gewesen, sagt er. „Wir waren eine streitbare Familie“, sagt der 63-Jährige, das habe er sich bewahrt – und lacht.
Als die 1968er-Revolution losbrach, war der junge Noffke 17 Jahre alt. Sowohl zuhause als auch in seiner Umwelt erlebte er die Breite der Diskussion zwischen Marxismus/Leninismus und dem Christentum, er sah Van Morrison scheitern und die Jesus-liebt-dich-Bewegung versanden – und entwickelte sich weiter und neu zu seiner Kirche hin. Seit dem Jahr 1990 war er Mitglied des Kirchengemeinde-Rats Marne, darüber hinaus Synodaler des Kirchenkreises und Mitglied des Kirchenkreis-Rats. Viele Stunden Ehrenamt sind in diese Aufgaben geflossen. Sein besonderer Einsatz galt Gottesdienst und Verkündigung. „Ich fühlte mich dafür verantwortlich und als Vertreter der Gemeinde – auch den Pastoren gegenüber“, sagt er, „das hat nicht jedem gefallen.“ Die Organisation von „Essen auf Rädern“ und die Jugendarbeit – das waren ihm besondere Herzensanliegen.

Mit Beginn des Jahres 2014 hat der Vater von sieben Kindern eine Ausbildung zum Prädikanten begonnen. Das ist für ihn das Richtige, zugunsten dieser Ausbildung hat er denn auch seine Ämter in der Kirchengemeinde niedergelegt. Während der Kurszeiten kann er sich auf hohem Niveau mit seinem Glauben auseinandersetzen, lernt Hintergründe der Bibel und ihre verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten kennen, kann diskutieren, was ihm wichtig ist und wird am Ende auch von der Kanzel verkündigen dürfen, was ihm Halt und Freude im Leben ist. Der Gottesdienst zur Verleihung des Ansgarkreuzes beginnt am Sonntag, 7. Dezember, um 10 Uhr in der Maria-Magdalenen-Kirche.

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