Meldorf – Diakonie, Verwaltung und der Kirchenkreis in Dithmarschen benötigen jährlich 70.000 Kilowattstunden Strom. Mindestens 25.000 davon werden jetzt im Meldorfer Johann-Hinrich-Wichern-Haus aus einem Blockheizkraftwerk gewonnen, das Dithmarschens Propst Henning Kiene noch kurz vor seinem Abschied ans Netz gehen ließ. Für ihn geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, sieht er darin doch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Als Jens Nissen, Verkaufsleiter der Lieferfirma „Senertec“, die Anlage in Betrieb setzte, staunte der Propst nicht schlecht. „Das klingt ja wie ein Lanz Bulldog“, meinte Kiene. Die Techniker erklärten ihm und dem Umweltausschussvorsitzenden des Kirchenkreises, Pastor Hans Lorenzen, die Anlage. Die verbreitet zwar die Geräuschkulisse früherer Traktoren, kombiniert aber alte Technik mit Hightech. Sie produziert gleichzeitig Heizungswärme und elektrischen Strom.
Jens Nissen kennt alle Argumente: „Rechnet man den staatlichen Zuschuss für die Installation der Anlage und die garantierte Gutschrift von 5,11 Cent pro Kilowattstunde, ist die Anlage nach wenigen Jahren abgezahlt.“ Die Bauabteilung der Kirche setzte das alles in eine eigene Berechnung um. Mit dieser Kalkulation konnte Propst Henning Kiene die Kirchenkreisgremien für das Blockheizkraftwerk gewinnen. Dass der Propst dem Klimaschutz hohe Priorität einräumt, zeigt auch das Altenhilfezentrum in Marne. Dort produziert schon seit 2004 ein kirchliches Blockheizkraftwerk Wärme und Strom. „Unsere Glaubwürdigkeit wird auch an unserm eigenen Energiemanagement gemessen“, betont Kiene. „Man kann von der weltweiten Gemeinschaft der Christen nur dann sprechen, wenn man Klimaziele erreichen will“, meint der Propst, denn „Klimawandel kostet auch in unseren Partnerkirchen Menschenleben – darum müssen wir handeln.“ Und Pastor Lorenzen hat die Absicht erkannt. „Der Kirchenkreis geht mit gutem Beispiel voran“, sagt der Pastor, „die Kirchengemeinden können nun folgen.“ Kaum größer als eine Waschmaschine: Das Blockheizkraftwerk, das Propst Henning Kiene vor seinem Abschied mit Bautechniker Jürgen Schröder in Betrieb nahm, produziert mit hohem Wirkungsgrad Strom und Wärme.

(Text und Bild: Birger Bahlo)