Partnerschaft auf Augenhöhe

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Partnerschaft auf Augenhöhe

Dithmarschen – Sie kamen zu dritt, und sie brachten mehr mit als gute Wünsche: Lotte Boigs, Andrea Bröcker und Margitta von Querfurt besuchten im Juli die Nord-Ost-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Tansania, um gemeinsam mit den Partnern das 125jährige Bestehen zu feiern. Als Gastgeschenk hatten sie unter anderem eine Spende des Kirchenkreises Dithmarschen im Gepäck, mit der der Bau einer Mensa in der Lwandai Secondary School gefördert werden soll.

„Damit konnten wir die dritte Rate des zugesagten Geldes überbringen“, sagt Lotte Boigs, die sich vor Ort vom Fortgang der Arbeiten überzeugen konnte. 750 bis 800 Schülerinnen und Schüler sollen hier einen Versammlungs- und Versorgungsort bekommen. Mit der Spende unterstützt der Kirchenkreis die Bildungsarbeit der ostafrikanischen Region, die zu den ärmsten des Landes gehört. Inzwischen sind die Arbeiten so weit vorangekommen, dass demnächst das Dach aufgesetzt werden kann, für das das Geld des Kirchenkreises bestimmt ist,. „Aber es geht halt sehr langsam“, sagt die ehemalige Lehrerin. „Jeder Stein muss einzeln und von Hand gegossen werden, die Frauen tragen die Zementsäcke auf dem Kopf zur Baustelle.“ „Es ist einfach alles anders dort“, ergänzt Andrea Bröcker, die von Januar bis April ihre Sabbat-Zeit in der Diözese verbrachte.

Die drei Dithmarscherinnen waren in Doppelfunktion unterwegs: Zum einen waren sie Botschafterinnen des Kirchenkreises, zum anderen vertraten sie die Partnerschaft der Kirchengemeinden Lunden, St. Annen/ Schlichting und Hemme, die seit 1999 zu fünf Dörfern in und um Ngwelo besteht. 17 Tage waren sie unterwegs, jedes der Dörfer wollte den Besuch aus Deutschland gerne beherbergen, überall waren sie willkommen und wurden großzügig bewirtet. Längst steht nicht mehr die wirtschaftliche Unterstützung aus sogenannten „Geberländern“ im Vordergrund. „Wir wollen Leben, Glauben und Ressourcen miteinander teilen“, erklärt Lotte Boigs. Gerade in Sachen Glaubensfreude seien die Afrikaner den Europäern weit voraus. Aber die drei Schwerpunkte müssten gut miteinander im Gleichgewicht sein, so Boigs. Die Zeiten seien längst vorbei, in denen die „reichen“ Deutschen in Tansania nur als großmütige Geldgeber auftreten wollen. Andererseits bleibe es wichtig, auf bestimmte Abläufe acht zu geben, damit das Land vorankommen kann und die Partnerschaftlichkeit auf Augenhöhe bleibt. „Ich hab ja erlebt, wie mühsam hier vieles ist“, sagt Andrea Bröcker. „Ich wollte ihnen Anregungen geben, wie sie es anpacken können.“ Ein gelungenes Beispiel ist für sie der Posaunenchor, den sie dort gründete. Die Bläserinnen und Bläser arbeiten selbstständig weiter, seit sie fort ist. Sie haben Instrumente und Noten bekommen und wissen jetzt, wie es gehen kann.

„Es waren anstrengende, aber auch erfüllte Tage“, sagt Lotte Boigs dankbar. Sie freut sich nun auf den Besuch von Bischof Dr. Alex Mkumbo aus der Zentral-Diözese am Sonntag, 13. September, im Rahmen der Partnerschaftskonsultation. Dann wird eine Gruppe aus verschiedenen Ländern durch die Nordkirche reisen und ihre Erfahrungen hier kritisch reflektieren. Der Gottesdienst mit Bischof Mkumbo beginnt um 10 Uhr in der St.-Jürgen-Kirche Heide.

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