Büsum – Sie ist jung, sie ist kompetent und sie ist hochmotiviert: Am 1. Januar hat Angelika Michelly ihren Dienst als Leiterin der Urlauberseelsorge in Büsum angetreten. Ihre Aufgabe wird die Begleitung von Menschen aller Generationen sein, die im Kurort Erholung suchen. Der Job ist vielschichtig, und er ist anspruchsvoll. „Es ist eine Superstelle“, sagt die studierte Diakonin, „ich freu mich sehr auf die Arbeit.“

Im Mittelpunkt des Dienstes stehen die zahlreichen Veranstaltungen, die von der Urlauberseelsorge angeboten werden: Da sind die Gute-Nacht-Geschichten für die Kleinen, Strandaktionen für die ganze Familie, Gottesdienste für Jung und Alt, aber auch die stillen Mittagsandachten in der St. Clemens-Kirche oder ein bunter Nachmittag für die etwas älteren Semester. Für Angelika Michelly fühlt sich das alles ein bisschen an wie Nachhausekommen – die 26-Jährige hat sich schon als Jugendliche in der Urlauberseelsorge engagiert, ein sechswöchiges Praktikum in St. Peter-Ording brachte ihr Gewissheit, dass diese Art von Arbeit die Erfüllung ihrer Träume sei. Aber genau das macht die Diakonin ein bisschen kribbelig. „Es ist schon ein Wagnis, nach den Träumen zu greifen“, sagt sie nachdenklich.

Aber dann lacht sie auch schon wieder und erzählt von ihrem Werdegang: Die gebürtige Hamburgerin studierte am Rauen Haus Sozialpädagogik und arbeitete nach dem Studium zunächst in einer Vorschulklasse, dann als Hortleitung und schließlich in der Kinder- und Jugendarbeit. Im September des vergangenen Jahres ließ sie sich als Diakonin einsegnen und machte damit für sich und andere deutlich, dass sie in der Kirche ihre Heimat und ihre Aufgabe sieht. Die gute fachliche Qualifizierung ist unerlässlich: Zu ihren Aufgaben gehört die Begleitung von anderen jungen Menschen, die ihm Rahmen ihres Studiums ein Praktikum in Büsum machen und bei ihr die Leitung von Veranstaltungen lernen sollen. Angelika Michelly muss jetzt in der Nebensaison gut organisieren, damit dann, wenn die Urlauber kommen, alles gut klappt.

„Ich freu mich auf den Sommer“, sagt sie. Und sie wirkt dabei, als könne sie es kaum erwarten. Die Begegnungen, die Menschen, die Kontakte vor Ort – ihr gefällt, dass die Arbeit so vielschichtig ist und dass sie mit vielen Generationen arbeiten darf. Verlässliche Partner findet sie nicht nur im Kirchenkreis Dithmarschen, ihrem Anstellungsträger, sondern auch in der Büsumer Kirchengemeinde, der Kommunalvertretung und im Gemeindedienst, mit dem sie eng zusammenarbeitet. Ihr geht es um den Menschen in seinen Beziehungen. „Die Idee Familie finde ich spannend“, sagt sie, „aber auch Alleinstehende sind in Beziehung und gehören dazu.“

Umgezogen ist sie schon, im Gepäck Gitarre und Querflöte, die beiden Kaninchen und ihre vielen Bastel-, Näh- und Deko-Utensilien. Sie wohnt in einem kleinen Haus mit Garten. „Das hätte ich mir in Hamburg niemals leisten können“, sagt sie, „das fühlt sich richtig gut an.“ Die Landschaft, die Weite und das Meer – es gefällt ihr in Dithmarschen, auch wenn es zurzeit noch „irgendwie dunkler“ als in der Großstadt ist.

Info: Die Diakonin Angelika Michelly wird am Sonntag, 2. Februar, feierlich durch Propst Dr. Andreas Crystall in ihr Amt eingeführt. Der Gottesdienst beginnt um 9.30 Uhr in der St. Clemens-Kirche in Büsum.