02/07/2024 0 Kommentare
Singend beten und betend singen
Singend beten und betend singen
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Singend beten und betend singen
„Singen ist doppeltes Beten“ – so sagte einmal der Kirchenvater Augustinus. Singend zu beten und betend zu singen, dazu lud die Dithmarscher Kirchenband Beten2 am Sonntag in die Geestkirche Sarzbüttel ein. Und im Zuge des Reformationsjubiläums hatte sie es sich zum Ziel gesetzt, Altes und Neues, lutherische Gedankengut und moderne Musik, Gebet und Gesang zu verbinden.
Die Idee knüpft an die Tradition der Lobpreis-Gottesdienste an. Hier haben die Lieder Anbetungs-Charakter: Sie sind leicht zu singen, die Gemeinde stimmt schnell ein und vertieft sich dabei ins Gebet und in das Gotteslob. Oft stehen dabei die Teilnehmenden auf und heben ihre Hände zu empfangenden Gesten empor.
Aber auch lutherische Gemeinden kennen das betende Singen: „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ ist die Vertonung eines alten Psalms, viele Choräle gehen in die direkte Anrede von Gott und sind damit Gebete, Glaubensbekenntnis und Vater-Unser gibt es in vertonten Fassungen. Dennoch ist man in der Evangelisch-Lutherischen Kirche eher zurückhaltend in Hinsicht auf Emotionen bei Lied und Gebet.
Beten2 schlug mit ihrem Musikalischen Gottesdienst in der Geestkirche Sarzbüttel eine Brücke zwischen den beiden Traditionen. Der Gottesdienst folgte der Lutherischen Form: Eröffnung und Anrufung, Verkündigung und Bekenntnis, Sendung und Segen. Bis auf die Bibellesung war jeder Part musikalisch gestaltet mit leisen, instrumentalen Klängen für das stille Gebet, mit Psalm und Loblied, mit einer offenen Fürbitte und dem gesungenen Vater-Unser bis hin zum Segen, der der Gemeinde musikalisch mitgegeben wurde. Bewusst bediente sich die Gruppe dabei moderner Medien: Die Texte wurde per Beamer an die Wand geworfen, die Band war professionell ausgeleuchtet und technisch ausgesteuert.
Die etwa 75 Gottesdienstbesucherinnen mochten sich gerne auch zwischendurch mit Applaus für die Musik bedanken. Sie sangen aber auch mit und pflegten dennoch die lutherische Zurückhaltung, die so gut zu den Dithmarschern passt. Sie erlebten miteinander einen Gottesdienst, der anrührte, bewegte und beizeiten voll des Heiligen Geistes war.
Zur Band gehören: Felipe Axt, Gitarre; Martin Saager, Gitarre; Marlene Tiessen, E-Bass; Henrike Diercks, Schlagzeug; Nina Bruhn, Sängerin; Kerstin Bruhn, Sängerin; Monika Schmudde, Sängerin; Susanne Breitkreuz, Sängerin; Annika Dirschauer, Geige; Kevin Möller & Sebastian Drost, Licht- und Tontechnik; Benjamin Pohlmann, E-Piano.
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