Von Vielfalt und Fülle

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Von Vielfalt und Fülle

Vielfalt und Fülle prägten das 1. Dithmarscher Frauenmahl in Heide: Viele Frauen waren gekommen, insgesamt fanden 100 Menschen Platz im Bürgerhaus, das Thema wurde von vielen Seiten beleuchtet, es gab reichlich, wunderbares Essen, viele Anregungen und viele Gespräche an den Tischen. Selten waren Thema und Form so kongruent wie an diesem Abend. „Frauen feiern Vielfalt“ lautete das Motto. Und so war es: Ein Fest der Fülle.
Eingeladen hatten zu dieser Veranstaltung das Team des Frauenwerks Dithmarschen um Pastorin Katja Hose und Gabriela Petersen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Heide. „Es ist unser Beitrag für das Reformationsjubiläum“, erklärte Katja Hose. Anknüpfend an die bekannten Tischreden Luthers gibt es seit einigen Jahren die Tradition des Frauenmahls: Bei gutem Essen sprechen prominente Frauen über Theologie und Alltag.

Die Meldorfer Bürgermeisterin Anke Cornelius-Heide machte den Anfang. Sie sprach über die Cittaslow-Bewegung und die Wiederentdeckung der Langsamkeit. Globalisierung und Digitalisierung gefährden die Vielfalt, besonders im ländlichen Raum, sagte sie kritisch. Innenstädte würden vielerorts durch die ewiggleichen Marktketten dominiert oder verödeten ganz. „Vielfalt und Besonderheit werden in der Cittaslow-Stadt als Lebensqualität verstanden“, so die Bürgermeisterin.
Überaus klug und zugleich sympathisch reflektierte Hanne-Margret Birckenbach, Politologin und Friedensforscherin aus Hamburg, über die Vielfalt. Vielfalt sei eben auch schwierig, herausfordernd und anstrengend, gab sie zu. Aber eine Gesellschaft, die die Vielfalt nivelliere, sei im Grunde totalitär. Die Flüchtlingsbewegung sei zu einer gesellschaftlichen Lernbewegung geworden, die Vielfalt der Kulturen erweitere den Horizont und schaffe gleichzeitig ein neues Bewusstsein für die eigene Kultur und Tradition. Sie sei sehr dankbar, an dieser Bewegung teilhaben zu dürfen.
„Zum Dessert“ gab es Theologie mit Bischöfin Kirsten Fehrs. Von der Schöpfungstheologie ausgehend argumentierte sie, dass Gott, der den Menschen „nach seinem Bilde“ schuf, im Umkehrschluss ebenso vielfältig sein müsse wie seine Geschöpfe: und zwar Mann und Frau, schwarz, rot und weiß, blond und braun, groß und klein – alles zugleich. Und dass er eben gerade deshalb „heilig“ zu nennen sei, was sie mit „unantastbar“ übersetzte, weil er – oder sie – Unterschiede in sich vereine, ohne sie zu nivellieren. Unantastbar sei deswegen auch die Würde des Menschen, Gottes Ebenbildes. Trotz später Stunde schaffte es die Bischöfin, dass die Teilnehmerinnen ihren Worten gebannt folgten und sichtlich berührt schließlich nach Hause gingen.

Für musikalische Unterhaltung sorgte der Chor „Fliekemas“ von der Stiftung Mensch, das Christian-Jensen-Kolleg hatte ein Vier-Gänge-Menü gezaubert, dass neben Staunen und Bewunderung auch die Frage nach den Rezepten aufwarf. Frauen aus Dithmarschen erzählten aus ihren Arbeitsbereichen von den Erfahrungen mit Vielfalt und Fülle aus ganz verschiedenen Perspektiven.

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