Kirchspiele: Das Dass ist keine Frage mehr

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Kirchspiele: Das Dass ist keine Frage mehr

Die Evaluation der Kirchspiele war Haupt-Tagesordnungspunkt der heutigen Synode in Meldorf: 2011 hatte die Synode die Bildung von Kirchspielen beschlossen und wollte die Erfahrungen damit nach fünf Jahren überprüfen lassen. Das hatten Jenny Nehrdich und ihr Team getan. Sie hatten die Kirchspiele besucht und nach den Erfahrungen gefragt. Diese Ergebnisse stellte die Personal-und Organisationsentwicklerin heute vor. War 2011 der Kirchspielsgedanken noch teilweise umstritten, galt das für diese Synode kaum mehr.

Die Größe der Pastorenteams (vier bis sieben Pastorinnen und Pastoren) habe sich bewährt, sagte Jenny Nehrdich. So könne untereinander für Vertretung und Entlastung gesorgt werden. Kirchspiele mit gemeinsamer Kinder- und Jugendarbeit hätten in besonderer Weise voneinander profitiert. Es gäbe viele, gute Ansätze für gelingendes Miteinander, dennoch sei der Kirchspielsgedanken für die Basis noch wenig relevant.

Dass an ihm kein Weg vorbeiführt, machte Propst Dr. Andreas Crystall in seinem Bericht aber mehr als deutlich: „Im Kirchenkreis Dithmarschen werden in den nächsten Jahren 25 Pastorinnen und Pastoren pensioniert, von 2023 bis 2025 sind es 21 Personen.“ Eine Nachbesetzung sei kaum wahrscheinlich, denn bei anderen Kirchenkreisen trete dieses Problem schon früher zu Tage. Statt bisher 50 werde man in Zukunft wohl nur noch 30 Pfarrstellen besetzen können, Grund dafür sei vor allen Dingen fehlender Nachwuchs und die nur bedingte Attraktivität des ländlichen Raums.

Die Situation ist so ernst, dass die damals vorgesehenen Zuschnitte sich für die Zukunft als zu kleinteilig erwiesen. Sieben statt bisher neun Kirchspiele schlug darum die Arbeitsgruppe um Jenny Nehrdich vor.

 

Sehr ernsthaft diskutierten die Synodalen über mögliche Zuordnungen, manche mussten sich neu finden. Sie verstanden: Was ist, wird nicht mehr sein können. Im November wird die Synode wieder zusammenkommen und über einen neuen Zuschnitt der Kirchspiele beschließen. Bis dahin ist Zeit, die Vorschläge in den Kirchengemeinderäten zu überdenken.

Weitere Themen waren die Synodenwahl im September – hier fehlen noch Kandidaten, wie Verwaltungsleiter Rolf Eis erklärte – und im Zusammenhang damit die Bildung einer Vorbereitungs-AG, die über die zukünftigen Ausschüsse der Synode beraten will. Stellvertretende Pröpstin Astrid Buchin legte einen Zwischenbericht über das neue Kirchenmusik-Konzept vor. Elisabeth Ostrowski und Kai Tange wurden einstimmig als Vertrauenspersonen für die neu eingerichtete Gütestelle gewählt. Diese Gütestelle kann bei Konfliktfällen eingeschaltet werden und ist von allen kirchlichen Leitungsfunktionen unabhängig.

Im Rahmen der Synodenandacht wurde Pastorin Inke Raabe von ihrem Amt als Öffentlichkeitsreferentin für den Kirchenkreis entpflichtet. Sie wechstelt zum 1. August in den Kirchenkreis Nordfriesland, wo sie ebenfalls die Öffentlichkeitsarbeit verantworten wird.


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